Hast du Google Fonts über den Google-Server geladen und auf deiner Website eingebunden, kann Google die Daten der Besucher und Besucherinnen einsehen. Das stellt einen Verstoß gegen die DSGVO dar. Um eine Abmahnung zu vermeiden, solltest du Google Fonts stattdessen lokal laden. Wie das funktioniert, erfährst du in diesem Artikel.

Welchen Unterschied macht die lokale Einbindung von Google Fonts?
Google Fonts ist ein Verzeichnis mit hunderten von Schriftarten. Anwender und Anwenderinnen greifen hierauf zurück, um ihrem Webauftritt einen ansprechenden und individuellen Look zu verpassen.
Hierbei gibt es zwei Möglichkeiten: Zum einen kannst du Schriftarten direkt vom Google-Server herunterladen. Das ist praktisch, denn es erspart dir lange Ladezeiten und ermöglicht eine teils kostenlose Nutzung. Allerdings sammelt Google so Daten zu den Nutzern und Nutzerinnen deiner Website, wodurch du gegen die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) verstößt.
Zum anderen kannst du Schriftarten auf den eigenen Server ziehen und von dort aus lokal in deiner Website einbinden. Das führt gegebenenfalls zu längeren Ladezeiten, macht den Betrieb der eigenen Website aber rechtssicher.
Google Fonts lokal einbinden: Schritt-für-Schritt-Anleitung
Um Google Webfonts lokal einbinden zu können, sind mehrere Schritte nötig. Diese lernst du im Folgenden kennen:
1. Eigene Website prüfen
Zunächst solltest du als Besitzer oder Besitzerin einer Website prüfen, ob und welche Google Fonts du aktuell nutzt. Das gelingt am besten, wenn du zum Einbinden ein Plugin verwendest, denn darin sind alle verwendeten Webfonts zu finden.
Werden die Schriften auf der Website über ein Theme eingebunden, ist es nötig, die Einstellungen des Themes beziehungsweise den zugehörigen Customizer zu kontrollieren. Darüber hinaus findest du in der Entwicklerkonsole alle verwendeten Google Fonts.
2. Passende Schriftarten auswählen
In einem zweiten Schritt wählen Anwender und Anwenderinnen die Google Webfonts aus, die sie auf ihrer Website verwenden möchten. Es kann durchaus sein, dass die bereits verwendeten Schriftarten ausreichen. Es lohnt sich, das Angebot noch einmal zu überprüfen, um herauszufinden, ob es ansprechendere Alternativen gibt. Anschließend lädst die entsprechenden Google Fonts und kannst sie in deine Website einbinden.
Hierbei unterstützt dich das Webdesign-Tool Google Webfonts Helper. Es ist in der Lage, beim Herunterladen immer den Dateityp auszuwählen, den du für die jeweilige Schriftart benötigst. Dafür gibst du die gewünschte Schriftart in das Tool ein und wählen Zeichensätze und Schriftschnitte aus. Des Weiteren nennst du den Dateitypen, den du für das Einbinden brauchst. Anschließend passt das Tool die CSS-Datei entsprechend an: Es kopiert den jeweiligen CSS-Code und lädt die Schriftarten als ZIP-Datei herunter.
3. Die Schriftarten vorbereiten
Als Nächstes solltest du den vorliegenden ZIP-Ordner extrahieren, um die darin enthaltenen Google Schriftarten nutzen zu können. Danach legst du ein Verzeichnis im Webspace an, in das du den Ordner mittels FTP-Zugang hochlädst. Binde jetzt den CSS-Code, den du im zweiten Schritt kopiert hast, in die style.css-Datei ein. Wenn du WordPress nutzt, bietet sich hierfür der Einsatz des sogenannten Child-Themes an.
4. Die Schriftarten einbinden
Sobald du alle Vorbereitungen abgeschlossen hast, kannst du mit der Einbindung der Schriftarten beginnen. Dafür ist es erforderlich, dass du sämtliche bisherige Einbindungen über den Google-Server löschst. So verhinderst du, dass Google weiterhin Daten sammeln kann.
Das Löschen der Daten kannst du auf drei verschiedenen Wegen vornehmen: Wurden die Schriftarten über Plugins eingefügt, solltest du diese deaktivieren. Ebenso ist es möglich, ein neues Plugin zu installieren, das das Laden von Google Fonts über den Google-Server untersagt.
Bei einer Einbindung mittels Theme solltest du die Schrift-Optionen im Theme löschen. Abschließend erfolgt eine Kontrolle über die Entwicklerkonsole, ob die lokale Einbindung funktioniert hat.
Folgen der lokalen Einbindung von Google Fonts
Wenn du Google Fonts lokal einbindest, ergeben sich hieraus verschiedene Konsequenzen, derer du dir bewusst sein solltest. Da die Schriftarten nicht mehr vom Google-Server geladen werden, ist mit einer größeren Serverlast zu rechnen. Das geht gelegentlich mit höheren Ladezeiten einher.
Um die Google-Schriften nutzen zu können, ist es gegebenenfalls notwendig, dass du neue Plugins installierst. Dafür vermeidest du das Datenschutzrisiko, das sich aus dem Laden der Schriften über den Google-Server ergibt.
Datenschutzrechtliche Hintergründe: Warum ist die lokale Einbindung von Fonts wichtig?
Das Landgericht München fällte am 20.01.2022 das Urteil, dass es nicht DSGVO-konform ist, Schriftarten über den Google-Server in die eigene Website einzubinden. Für unzählige Webseitenbetreiber und -betreiberinnen, für die dieses Vorgehen zum Standard gehörte, ergab sich hieraus ein akuter Handlungsbedarf. Hältst du dich nicht an die geltenden Regeln der DSGVO, riskierst du eine Abmahnung. Diese kann mitunter sehr teuer werden.
Fazit: Betreibe deine Website rechtssicher
Um Google Fonts DSGVO-konform einzusetzen, solltest du Webfonts lokal nutzen und keine Verbindung zum Google-Server herstellen. Auf diese Weise kann Google bei der Nutzung der Schriftarten keine Nutzer- und Nutzerinnendaten sammeln. Mit nur wenigen Schritten kannst du die Schriften auf deinen eigenen Server laden und sorgst so für rechtliche Sicherheit auf allen Ebenen.